Bei dem Fintech Clark unterzeichnen die User digital eine (neue) Maklervollmacht. Die bestehenden Vermittler verlieren in ihrem Bestand dadurch die Verträge des Kunden. Resultierend daraus könnten auch Bestände von angeschlossenen Vertriebspartnern betroffen sein. Könnte ihr Maklerpool dadurch auch Umsatz verlieren oder gibt es eine Art Bestandsschutz?

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Grundsätzlich erteilt ein Kunde mittels Willenserklärung - meist in Form eines Maklerauftrags - einem Dritten den Betreuungsauftrag. Das ist nichts Neues und wird auch seitens aller Makler derart gehandhabt. Ob die Bestände dabei courtagepflichtig übertragen werden, oder der „neue“ Makler nur als Korrespondenzmakler geführt wird, hängt von weiteren Parametern ab. Insofern können wir als BCA noch nicht absehen, welche Auswirkungen der Marktauftritt von Clark auf den Umsatz haben wird. Wir gehen aber derzeit nicht von signifikanten Umsatzeinbußen aus.

Zuletzt kam es aus der Maklerschaft verstärkt Kritik, nach dem die ersten Vermittler ihre Kunden verloren haben. Wie erklären Sie den angeschlossenen Maklern die Zusammenarbeit mit den vermeintlichen Versicherungsordnern?

Die BCA hat sich am 26.01.2016 mit der „Mannheimer Erklärung“ und im Pressedialog am 18.01.2016 deutlich positioniert. Wir stehen auf der Seite der BCA Makler und setzen auf stetige Weiterentwicklung der technischen Infrastruktur, um unsere Partner in der digitalen Welt konkurrenzfähig zu halten. So haben wir erst kürzlich unseren neuen Websitemanager vorgestellt, der es unseren Maklern unter anderem ermöglicht, Ihren Kunden einen Online-Zugang zu Ihren Investmentdepots zur Verfügung zu stellen. In Verbindung mit unserer neuen Software DIVA bieten wir diese Möglichkeit für Vermittler und deren Endkunden auch in Form einer App.

Ist das Unternehmen Clark Germany GmbH Vertriebspartner bei ihrem Pool?

Es besteht derzeit keine Geschäftsbeziehung zur Clark Germany GmbH.

Welche Daten werden konkret übergeben?

Angeschlossene BCA Partner können ihre Bestände in unserem System Business plus+ und DIVA einsehen. Im Versicherungsbereich arbeiten wir sowohl mit GDV Daten als auch über eine BiPro Schnittstelle. Außerdem erhält der BCA-Partner per easylogin Zugriff auf die Portale der angebundenen Versicherungsgesellschaften. Wir arbeiten sehr intensiv an einem kontinuierlichen Ausbau der Vertragsdaten, um die BCA Partner in den digitalen Prozessen aufzurüsten und zu unterstützen.

Wird ein aktives Angebot über den Pool gemacht?

Die Grundidee vieler FinTechs oder InsureTechs, sprich das Vorhaben einer Vereinfachung des Abwicklungsprozesses sowie die Darstellung einer digitalisierten, transparenten Verwaltung, kann durchaus sowohl Maklern als auch Verbrauchern Vorteile verschaffen. Speziell im Investmentbereich sind bereits vereinzelt professionelle Plattformen im Markt auszumachen, die einen, für alle Seiten erkennbaren Mehrwert generieren.

Gerade die unlängst in den Markt eingetretenen InsureTech-Lösungen – wenngleich einer der derzeit am heißesten diskutierten Aspekte der Digitalisierungsthematik – sind jedoch häufig nicht derart hochgradig innovativ und serviceorientiert unterwegs, wie man denken könnte. Häufig scheitert es an der Datenqualität. Der Nutzen für den Verbraucher, bei einer App in der er seine Versicherungsdaten eigenständig zusammensuchen und Daten selbst einpflegen muss, darf sicher in Frage gestellt werden. Aus diesem Grund konzentriert sich die BCA seit langem, in enger Zusammenarbeit mit den Versicherungsgesellschaften und der Bipro-Initiative, auf die Erhöhung der Datenqualität im Versicherungsbereich. Sofern diese sichergestellt ist, macht auch das Bereitstellen eines digitalen Versicherungsorders, analog unseres App-Angebotes im Investmentbereich Sinn.

Sind angeschlossene Makler in ein solches Angebot involviert?

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Grundsätzlich stehen wir im engen Austausch mit unseren Partnern. Insbesondere bei der Weiterentwicklung unseres Angebots sind unsere Partner über unsere Partnerbeiräte ständig involviert.

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