Im September stieg der Internetriese Google mit 32,5 Millionen Dollar beim US-Krankenversicherer Oscar Health Insurance ein. Insgesamt 350 Millionen Dollar hat das Unternehmen eingesammelt und will künftig deutlich expandieren. Ziel des Krankenversicherers ist es, den Markt mit innovativen Lösungen zu erobern. Dies soll über neue Ansätze geschehen. So steht unter anderem der Einsatz von Fitness-Trackern im Raum. Derzeit erfassen viele Verbraucher mithilfe von Smartphone-Apps bereits Fitness-, Ernährungs-, Schlaf-, Stimmungs- und andere gesundheitsrelevante Daten. Diese könnten künftig gezielter genutzt werden.

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Krankenversicherer nach US-Vorbild

Google sieht in diesem Projekt große Ressourcen, um die Kostenkurve durch einen technischen Ansatz zu verändern. Demnach könnten Krankenhausrechnungen und andere Kosten deutlich gesenkt werden. Einhergehend damit könnte der Ansatz von "Pay as you live"-Angeboten in der Personenversicherung deutlich präsenter werden.

Diesen Ansatz will sich nun auch der deutsche Investor Dieter von Holtzbrinck zu nutze machen und einen digitalen Krankenversicherer in Deutschland platzieren. Dies ist, ob der schärferen Regularien, wie zum Beispiel der Aufbau von Altersrückstellungen, deutlich schwieriger zu bewerkstelligen als in den USA. Erste Gespräche mit der BaFin habe es indes schon gegeben, berichtet die Süddeutsche Zeitung und nennt das erste Quartal 2017 als anvisierten Start.

Vertragsabschluss & Kommunikation sollen hauptsächlich digital laufen

Das Investment in den neuen Krankenversicherer solle im zweistelligen Millionenbereich liegen. Ob weitere Investoren an Bord sind, ist aktuell nicht bekannt. Geleitet wird das Projekt durch den Unternehmensberater Roman Rittweger, der bereits einen Gesundheitsdienstleister für Versicherer und Krankenkassen aufgebaut hat.

Das Projekt, dass sich auf Kranken-Vollversicherungen und Pflegeversicherungen fokussieren will, scheint Potential zu haben. So solle der Vertragsabschluss und die Kommunikation mit dem Kunden fast vollständig online ablaufen. Dadurch könnten die Verwaltungskosten auf ein Minimum reduziert werden. Zudem solle eine digitale Risikoanalyse für die Kundengewinnung zum Einsatz kommen. Dadurch könnten zunächst gezielt "gute Risiken" zum Versicherer gelangen.

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