Die am Dienstag von der Zurich verkündete Demission Martin Senns war erwartet worden.

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"Es gab einige Rückschläge in den letzten Monaten, aber ich bin überzeugt, dass wir in Kraft gesetzt die richtigen Maßnahmen für STI Zürich, Ziele zu erreichen", sagte Senn in einem Statement. Er werde das Unternehmen zum Ende des Jahres zu verlassen. Der Versicherungsbote hatte darüber berichtet, dass der Gewinn des größten schweizerischen Versicherers eingebrochen war und die Zurich auch deswegen ein Milliarden schweres Übernahmeangebot für die englische RSA Insurance Group zurückziehen musste.

Martin SennFoto: Zurich InsuranceZurich: Nachfolger wird bereits gesucht

Durch Senns Rücktritt würden die Strategie des Versicherers und seine Finanzziele nicht berührt, meldet der Informationsdienst „Bloomberg“; auch sei man in Zürich „zuversichtlich“, die unternehmerischen Ziele für 2016 zu erreichen. Das Unternehmen werde außerhalb der eigenen Reihen nach Kandidaten suchen, die den Chefsessel des Versicherers besetzen könnten. Das schweizerische Wirtschaftsmagazin Bilanz“ hatte Anfang November berichtet, die Zurich habe bereits den Londoner Headhunter MWM Consulting beauftragt, einen Nachfolger für Martin Senn zu suchen.

An diesem Dienstag ließ die Zurich „Bloomberg“ zufolge verlauten, man wolle „relativ“ schnell einen Nachfolger an der Konzernspitze rekrutieren. Martin Senn kam im Jahr 2006 als Investment-Chef ins Unternehmen; seit 2010 war er als CEO der Boss im Hause Zurich. Im Jahr 2011 verantwortete er den Kauf einer 51 Prozent-Beteiligung an der Versicherungssparte der spanischen Bank Santander. Zuletzt gerieten die Gewinne der Zurich unter Druck und der Aktienkurs des Unternehmens sank, obwohl die Dividende der Anteilseigner erhöht worden war.

Gewinneinbruch

Im vergangenen Monat berichtete das Unternehmen von einem Gewinn-Rückgang im dritten Quartal 2015 von fast 80 Prozent. Allein die Explosions-Katastrophe im chinesischen Tianjin forderte Schaden-Rückstellungen von umgerechnet 260 Millionen Euro. Rund 345 Millionen Euro musste die Zurich im US-Geschäft zusetzen. Diese und andere Bilanzereignisse mündeten zum Ende des dritten Quartals 2015 hin in einen operativen Verlust von 172 Millionen Euro.

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Und dadurch in den Verzicht auf die Übernahme des britischen Versicherers RSA Insurance Group, dessen Erwerb aber im Hause Zurich ohnehin umstritten war, weil knapp 7,9 Milliarden Euro schwer. Nun plant die Zurich den Angaben zufolge eine Überprüfung, vor allem Kostensenkung in ihren Schadensparten, Stellenstreichungen und den Verzicht auf die Zeichnung bestimmter Risiken inklusive.

Bloomberg

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