Die vertriebliche Neuausrichtung der SDK sei mit „Riesenschritten“ vorangekommen, bekräftigte Vertriebsvorstand Timo Holland. „Wir wollen uns in den kommenden Jahren als wichtiger Akteur im dynamischen Wachstumsmarkt Gesundheit positionieren“. Ziel sei es nun auch neue Agenturen etablieren. Vorgesehen ist, die Zahl innerhalb der nächsten fünf Jahre von bisher 180 auf 380 anzuheben. Durch diese Expansion solle die Dichte von Vermittlern im Vertriebsraum Deutschland weiter erhöht werden.

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„Für den schärfer werdenden Wettbewerb brauchen wir neben einer modernen, zukunftsorientierten Vertriebsstruktur eine kräftige Außendienstmannschaft, um den Anforderungen an umfassende und faire Kundenberatung noch stärker als bisher gerecht zu werden“, so Holland.

SDK: Bestandskunden sollen Ausschließlichkeits-Vertreter locken

Womit kann der Versicherer neue Agenten gewinnen? Als Argumente verwies Holland auf die 500.000 Bestandskunden sowie das Potential von 2,2 Millionen Kunden all jener mit der SDK kooperierenden Banken. Während die Beiträge sich im Vergleich zum Vorjahr etwas nach oben bewegen werden, nämlich um 0,6 Prozent auf nunmehr 765 Millionen Euro, werden sich auch die Kapitalanlagenerträge nach oben auswachsen und mit einem Prozent mehr bei 203 Millionen Euro liegen.

Zugleich würden die Kosten sinken, so gab Holland bekannt, und zwar rechnet er mit einer Kostensenkung um weitere 4,1 Prozent auf 104 Millionen Euro. Wenn sich alles so einstellt, wie prophezeit, dann käme dies dem zweitbesten Ergebnis in der Unternehmensgeschichte der SDK gleich: einem Geschäftsergebnis von 116 Millionen Euro.

Den aktuellen Erfolg sieht Holland in der Ausrichtung als Gesundheitsspezialist. Denn wer heute in der Branche Erfolg haben will, müsse ein bisschen mehr drauf haben, als „die Erstattung von Arztrechnungen“. Als Gesundheitsspezialist habe man die Kunden im Blick, der Fokus liege darauf, sie gesund zu behalten respektive, sie wieder gesund zu machen.

Private Lebensführung ist kein Tummelplatz für Versicherungen

Die private Lebensführung der Kunden sei aber keine Zone, in der sich die SDK umtun wolle. „Wir werden nicht über Gesundheits-Apps in die Lebensführung der Versicherten eingreifen“, erklärte Hollande. Auch die Idee einer elektronischen Überwachung von Ernährungsgewohnheiten im Zusammenspiel mit einer möglichen Individualisierung von Tarifen findet der Versicherer unanständig und möchte darauf unter allen Umständen verzichten.

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„Wenn aufgrund von Datensammeln individuelle Tarife entstehen, wird das Solidarprinzip der Versichertengemeinschaft, das einen zentralen Kern der privaten Krankenversicherung darstellt, aufgelöst“, sagte Holland. Der „gläserne Kunde“ ist keineswegs ein Ziel der SDK. Elektronische Überwachung führe höchstens zu Misstrauen, und das sei tunlichst zu vermeiden in einem so sensiblen Feld wie der Gesundheitversicherung.

SDK/Versicherungsjournal

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