1. Die wichtigsten Punkte, die geregelt werden müssen, sind die Finanzen und das Thema Gesundheit, respektive schwere Krankheit. Wer diese Probleme rechtzeitig und klar regelt, vermeidet Streitereien in der Familie. Margit Winklers Tipp: „Individualisieren Sie Ihre Vollmacht. Schreiben Sie klar auf, was und wen sie wofür wollen.“
  2. Bei den Finanzen ist eine klare Regelung unabdingbar. Wichtig sind Pflegeversicherungen. Denn Rente oder Pension reichen für den Pflegebedürftigen und die Familie nicht aus. Ohne Versicherung müssen oft Vermögenswerte veräußert werden und wenn das immer noch nicht ausreicht, zahlen Kinder für Eltern.
  3. Jeder sollte eine Patientenverfügung haben. So kann jeder Mensch für sich selbst entscheiden, was im Fall des Falles zu tun ist. Gibt es diese Verfügung nicht, muss der Arzt mit den Angehörigen sprechen, falls der Patient selbst für sich nichts mehr regeln kann. Das hier gerade in einer Patchwork-Familie Konflikte vorprogrammiert sind, ist logisch.
  4. Regeln Sie alles, was Sie geregelt haben möchten. Das können Sorgerechtsverfügungen für minderjährige Kinder sein, Pflegeverfügungen, die die alltäglichen Lebensgewohnheiten aufzählen. Die kennt wohl jeder für sich selbst am besten. Sie können verfügen, was mit Ihren Haustieren, ob groß oder klein, geschehen soll. Auch Ihre Trauerfeier können Sie hier regeln. Mit der Vermögenssorge kann der Erblasser bestimmen, wann der Erbe das Vermögen erhält, ob daran Bedingungen geknüpft sind und wer das Vermögen so lange verwaltet.
  5. Legen Sie alle Verfügungen und Unterlagen zusammen und verwahren diese an einem sicheren Ort. Auch das Stammbuch und eventuelle Scheidungspapiere sollten dabei sein.
  6. Fertigen Sie eine Aufstellung über Vermögen und Versicherungen an. So wissen Angehörige, wie Sie vorgesorgt haben. Das ist wichtig, denn im Ernstfall müssen manche Versicherungspolicen schnell vorgelegt werden.
  7. Bei vielen Paaren ist das Berliner Testament erste Wahl. Da erbt zunächst der Partner, dann die Kinder. Bei Patchwork Familien wird dann oft der Pflichtteil der leiblichen Kinder eingeklagt. Besser ist es, wenn Kinder eine notarielle Pflichtteilsverzichtserklärung unterschreiben. Häufig erhalten sie in diesem Zusammenhang eine Schenkung. Nicht immer wird man sich einig. Damit für einen möglichen Pflichtteilsanspruch genügend Liquidität vorhanden ist, sollte man Mittel bereitstellen oder über eine Risiko-Lebensversicherung nachdenken.
  8. Wenn Sie die hier beschriebenen Tipps beherzigen, sollten Sie im Fall des Falles Familien-Streitigkeiten vermieden haben. Fachanwälte stehen darüber hinaus jedem mit Rat und Tat zur Seite. Wer das alles berücksichtigt, ist selbstbestimmt bis zum Schluss. So geben sich Trauergäste die Hand und tauschen keine Anwaltsschreiben bei der Beerdigung aus.

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