„Die Menschen machen sich Sorgen, dass bewährte Formen der Geldanlage kaum noch etwas zum Aufbau des eigenen Vermögens beitragen“, sagte Fahrenschon. Neu sei, dass Gefühle der Bedrohung angesichts des Niedrigszinses nun auch bei Haushalten mit einem monatlichen Nettoeinkommen bis zu 2.500 Euro angekommen sind. In dieser Mittelstands-Gruppe benannten immerhin achtunddreißig Prozent die Entwicklung des Leitzinses als ihren größten Sorgenfaktor, wie auf der Seite des Verbandes, dem dsgv.de, zu lesen war.

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Niedrigzins bedroht nun Mittelschicht

War das Problem bisher vornehmlich in Einkommensgruppen weit unter den genannten 2500 Euro verbreitet, so greift es nun auch allmählich nach oben, wie das Barometer in seinen Ergebnissen nahelegt. „Es ist deutlich erkennbar, dass die Auswirkungen der anhaltenden Niedrigzinsphase immer weitere Bevölkerungsgruppen erreichen. War bisher vor allem die Niedriglohngruppe betroffen, sind mittlerweile auch die Leistungsträger in der Mitte unserer Gesellschaft immer weniger in der Lage, durch ihre Anlageformen den Niedrigstzinsen zu entgehen“, sagte Fahrenschon.

Sparen auf Sicherheit - Lebensversicherung noch immer populärste Vorsorgeform

Wie auch lässt sich heute für Mitglieder der mittleren Einkommensgruppe, die Sicherheit beim sparen an erster Stelle favorisieren, ein akzeptables Vermögen anhäufen? Die Optionen sind überschaubar. Am populärsten sind hier, so ergab das Vermögenbarometer 2015, die Lebensversicherungen ganz vorn mit achtundfünfzig Prozent, das Sparbuch mit 55 Prozent sowie mit wenig Abstand dahinter Rentenversicherungen, die für 53 Prozent der Befragten die angenehmste Option darstellen, Vermögen aufzubauen.

Angst und Misstrauen: Vermögen an der Börse

Börsenblicke scheuen die Arbeitnehmer aus dem Mittelstand jedoch offensichtlich, denn nunmehr nur jeder Fünfte in dieser Gruppe des durchschnittlichen deutschen Leistungsträger zieht Aktien oder Investmentfonds in Betracht, wenn es darum geht, ein eigenes Vermögen aufzubauen.

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Nur achtundzwanzig Prozent wandten diese Lösung an, um fürs Alter vorzusorgen. Fahrenschon kam angesichts dieser Zahlen zu der Schlussfolgerung: „Wir brauchen eine breit angelegte Wertpapierkultur in Deutschland. Die Politik sollte dies durch eine Entbürokratisierung der Wertpapierberatung unterstützen“.

dsgv.de

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