Die Zurich Deutschland war eine der ersten Versicherungen, die den Abschied von klassischen Lebens- und Rentenversicherungen in die Wege leiteten. Bereits 2013 schränkte der Versicherer sein Geschäft mit Policen stark ein, die dem Kunden einen durchgehenden Garantiezins bieten, und setzte stattdessen auf fondsbasierte Produkte. Garantiezins-Verträge wurden seitdem vor allem über Vertriebspartner angeboten, etwa die Deutsche Bank.

Anzeige

Endgültiges Aus für klassische Policen

Laut einem Bericht des Branchendienstes Versicherungsmonitor kündigt die Zurich nun den endgültige Ausstieg aus dem Geschäft mit klassischen Verträgen an. Ab Ende 2016 will der Versicherer entsprechende Verträge im Neugeschäft nicht mehr anbieten, wie Marcus Nagel, Vorstand der Zurich Deutscher Herold, bestätigte.

Der Versicherer will fortan den Absatz von fondsbasierten Einmalbeitragspolicen stärken, wo Nagel aufgrund der demographischen Entwicklung ein großes Potential sieht. Bereits im Geschäftsjahr 2014 machte der Anteil fondsgebundener Lebens- und Rentenversicherungen laut Geschäftsbericht 70,1 Prozent des gesamten Neugeschäfts aus (gemessen an Beiträgen für ein Jahr). Der Jahresbeitrag des Neugeschäftes inkl. Einmalbeiträge stieg 2014 bei der Zurich Deutscher Herold um 69,0 Prozent auf 1.080,7 Mio. EUR an.

Zurich hat zu viele hochverzinste Altverträge

Belastet wird das Lebensversicherungs-Geschäft der Zurich nicht nur durch den aktuellen Niedrigzins, sondern auch durch einen vergleichsweise großen Bestand an hochverzinsten Altverträgen. Ungefähr die Hälfte der Kunden kann noch auf einen Garantiezins von über 3,0 Prozent hoffen. Seit 2011 zwingt die Finanzaufsicht die Versicherer, für hochverzinsliche Verträge zusätzliche Polster zu bilden, um auch zukünftig alle Garantieversprechen erfüllen zu können. Für das Jahr 2015 hat der Versicherer im Rahmen der Überschussdeklaration eine laufende Verzinsung von 2,80 Prozent angegeben.

Anzeige

Mit dem Abschied der Zurich von klassischen Rentengarantien setzt sich der aktuelle Markttrend fort. Zuvor haben schon die Allianz, Ergo, Generali, HDI und LVM diesen Schritt vollzogen oder wollen ihr Neugeschäft mit diesen Policen deutlich einschränken.

Versicherungsmonitor

Anzeige