Deutschlands Ruheständler können sich voraussichtlich auf ein ordentliche Erhöhung ihrer Altersbezüge freuen. So könnte das Altersgeld 2016 im Westen um 4,35 Prozent und im Osten um 5,03 Prozent ansteigen.

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Bei einer monatlichen Rente von 1.000 Euro hätten Ruheständler im Westen monatlich 43,50 Euro mehr in der Tasche, im Osten beträge das Plus 50,30 Euro. Dies wäre gleichbedeutend mit der stärksten Rentenerhöhung seit 1993. Das berichtet die Frankfurter Rundschau und beruft sich dabei auf Experten der Deutschen Rentenversicherung und des Bundessozialministeriums.

Rentenerhöhung: Deutlicheres Rentenplus als erwartet

Bereits im Juli diesen Jahres waren die Renten angehoben worden. Seither bekommen Rentner im Westen 2,1 Prozent mehr Geld, Ost-Rentner sogar 2,5 Prozent. Für 2016 hatte Axel Reimann, Präsident der Rentenversicherung, bereits Anfang des Jahres positive Erwartungen geschürt. „Wenn die Einkommen jetzt durch höhere Tarifabschlüsse stärker steigen, wird sich das auch bei den Rentnern niederschlagen“, so der DRV-Präsident.

Grund für die positiven Nachrichten seien insbesondere die gute Wirtschaftslage. Zudem werden die Zahlen durch einen statistischen Sondereffekt beflügelt. So wurde das Niveau der Durchschnittslöhne für 2015, aufgrund von EU-Vorgaben, niedriger ausgewiesen. Dieser Sondereffekt wird nun wieder ausgeglichen. Ein Fixierung der Werte wird es allerdings erst im Frühjahr 2016.

Neurentner werden langfristig weniger erhalten

Langfristig sind die Erwartungen weniger erfreulich. Wegen der Alterung der Gesellschaft müssen sich Neurentner auf niedrigere Renten einstellen. Bis zum Jahr 2030 soll das Rentenniveau auf 43 Prozent sinken, so sieht es das RV-Nachhaltigkeitsgesetz vom 21. Juli 2004 vor. Das Problem: infolge der demografischen Entwicklung stehen immer mehr Rentnern immer weniger Beitragszahler gegenüber.

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Die Konsequenzen sind bitter. Mit einem derart niedrigen Rentenniveau müssen Erwerbstätige über 33 Jahre ohne Unterbrechung ihre Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung zahlen, um wenigstens eine Altersrente in Höhe der Grundsicherung von ca. 700 Euro zu erhalten, warnen Kritiker. Dann könnten noch mehr Menschen in die Altersarmut abrutschen.

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