„Durch die Integration von fünf Jahrgängen garantiert das Ergebnis einen fundierten Branchenüberblick und gewährleistet die Qualität des Ratings“, erläutert Peter Schneider, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN. Rahmen der Fünfjahresbetrachtung des M&M Ratings KV-Unternehmen wurden jeweils zehn Bilanzkennzahlen der Privaten Krankenversicherer für die Jahre 2010 bis 2014 analysiert. Das Rating erlaubt somit Aussagen über die wichtigsten Aspekte der Versicherer: Kosten, Solidität und Wachstum.

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PKV: Das Neugeschäft der Vollversicherung war 2014 rückläufig

Für eine Bewertung eines PKV-Tarifs sind viele Kriterien von Bedeutung. Entscheidend kommt es auf die Leistungsfähigkeit des Tarifs an, also die Ausgestaltung des Vertragswerks. Von hoher Bedeutung von der Kundenseite ist auch die Beitragsstabilität, das heißt um wie viel Prozent steigen die Beiträge des Tarifs pro Jahr. Grund für das verhaltene Wachstum ist neben der Abkehr der PKV-Versicherer vom Niedrigpreissegment die konjunkturelle Entwicklung, aufgrund der es eine Verschiebung von Selbstständigen hin zu Angestellten gab.

Durch die anhaltende Niedrigzinsphase wird die Versicherungsbranche weiterhin stark beeinflusst. Die Prognose über den zukünftigen Kaptialanlageerfolg lag bei einigen Versicherern unter 3,5 Prozent, weshalb sie den Rechnungszins in Bestandsverträgen senken und somit Beiträge erhöhen mussten. In 2014 lag die Nettoverzinsung im Schnitt unter 4 Prozent. Der Rechnungszins im Neugeschäft von 2,75 Prozent trägt ebenfalls der Niedrigzinsphase Rechnung und führt zu einem langsamen Sinken des durchschnittlichen Rechnungszinses im Bestand.

Dennoch ein positiver Verlauf

Die Sicherheitsmittel zeigen jedoch weiterhin einen positiven Verlauf trotz des verhaltenen Wachstums und der Kapitalmarktkrise. Die Rückstellungen für Beitragsrückerstattung, die als Puffer zur Vermeidung von Beitragsanpassungen dient, konnte weiterhin einen wachsenden Trend vorweisen. Genauso setzt sich die positive Entwicklung bei der Eigenkapitalquote fort. Solvency II und die damit inkludierten erhöhten Eigenkapitalanforderungen sind hier maßgeblich ausschlaggebend.

"Trotz schwierigem Umfeld sind die Versicherer weiterhin gut aufgestellt“, betont Peter Schneider. Das diesjährige Ratingergebnis zeigt im Vergleich zum Vorjahr deutlich mehr Bewegung. Sechs Versicherer haben sich verbessert, wohingegen sich fünf Versicherer verschlechtert haben. Auf dem ersten Rang im Gesamtranking (5 Sterne) landen die Allianz, die Alte Oldenburger, die Mecklenburgische und die Provinzial. Mit vier Sternen im Gesamtergebnis wurde die Debeka, Deutscher Ring, DEVK, Hallesche, LKH, LVM und Signal bewertet (siehe Tabelle 1).

UnternehmensratingUnternehmensrating Ergebnis ÜbersichtMorgen&Morgen

RfB-Quote im Schnitt gestiegen

Im Schnitt gestiegen ist bei den ausgewerteten Versicherern zwischen 2011 und 2014 die sogenannte RfB-Quote, nämlich von 26,3 auf 43,16 Prozent. Diese Quote bringt zum Ausdruck, in welchem Umfang (bezogen auf die Beitragseinnahmen) in einem Unternehmen zusätzliche Mittel für Beitragsentlastungen – über die Alterungsrückstellungen, den gesetzlichen Zuschlag und § 12a VAG hinaus – oder für Barausschüttungen in der Zukunft zur Verfügung stehen.

Unter Beitragsentlastung lassen sich mehrere Maßnahmen zugunsten der Versicherten zusammenfassen, z.B. die Reduzierung von Beiträgen, das Abfedern von Beitragssteigerungen sowie die Finanzierung von Mehrbeiträgen im Zusammenhang mit Leistungsverbesserungen (siehe Tabelle 2). Auch bei der Eigenkapital-Ausstattung der Versicherer zeigte sich ein positiver Trend. Die Eigenkapitalquote betrug 2014 im Schnitt 16,6 Prozent - nach 14,5 Prozent im Jahr 2010.

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Pressemitteilung Morgen & Morgen

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