Vor zwei Jahren trat der Versicherer Aegon mit einem ganz neuen Produkt auf den Markt, indem er Einmalbeitragsprodukte für die Endsparphase entwickelte. DAS INVESTMENT führte ein Interview zur Generation 50 plus mit Torsten Haupt, dem Hauptbevollmächtigten von Aegon und befragte ihn zu Strategien, Chancen und Herausforderungen.

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Festgeldkonto oder Verrenten?

Die neue Generation 50 plus sei vor allem risikoscheu und habe ihr erspartes Geld lieber griffbereit auf dem Konto, als es zu verrenten. Damit bliebe das Vermögen praktisch unverzinst auf der Bank, so Torsten Haupt. Die Lebensversicherungen werden nach der Ansparphase ausgezahlt und landen dann auf einem Festgeldkonto.

Eine Studie zum Thema Geldvermögen von der Deutschen Bundesbank zeigte, dass Menschen über 65 so gut wie kein Geld mehr investieren, sondern es lieber auf einem Konto haben, dass permanent zugänglich ist.

Fondsinvestment als private Rente

Ziel des entwickelten Produkts "Aegon Secure DepotRente" sei es, durch Wertpapierfonds dem Kunden einen flexiblen Vertrag anzubieten. Die Lebenslange Rente kann sich erhöhen, sinkt aber nur, wenn der Kunde Geld aus dem Vertrag nimmt. Durch den Fonds kann zwar das Kapital schwanken, bleibt aber lebenslang erhalten. Immerhin müssten „lebenslange Ausgaben durch lebenslange Einnahmen abgedeckt werden“, so Torsten Haupt. Gleichzeitig könne man Marktschwankungen ausgleichen und Marktchancen nutzen.

Generation 50 plus steht nun im Fokus

Als Zielgruppe nennt Haupt Kunden, die schon Geldvermögen angespart haben. Meist finden sich diese bei renommierten Vertriebsgesellschaften. Die Altersgruppe 50 plus steht nun im Fokus. Sie hätten bereits die Grundausstattung wie private Krankenversicherung und Lebensversicherung um Vermögen anzusparen. Doch wie das angesparte Vermögen auf die Zeit im Ruhestand verteilt werden soll, stellt für Kunden eine neue Herausforderung dar und muss unbedingt von Beratern beachtet werden.

Inzwischen gäbe es spezielle Schulungseinrichtungen, in denen Weiterbildungen zum Thema Ruhestandsplanung angeboten werden. Leider habe der Fokus der Beratungen bis jetzt jedoch viel mehr bei der Vermögensbildung gelegen. Das sehe man auch an den Produktpaletten, die zur Ruhestandsplanung noch relativ wenig anböten.

Ruhestandsplanung: „Jetzt muss man nachjustieren“

Auf die Frage, was gute Ruhestandsplanung ausmache, antwortet Haupt: "Entscheidend bei diesem Ansatz ist, dem Kunden zu zeigen, dass er noch einmal planen muss. Die Weichen hat er mit 30 oder 40 gestellt, aber jetzt muss nachjustiert werden.“

Wenn man mit 30 oder 40 Jahren begonnen hat Vermögen anzusparen, muss nun geschaut werden, was tatsächlich an Geld zur Verfügung steht. Zunächst müsse ein „Ruhestands-Checkup“ gemacht werden, so Haupt, in dem alles an frei verfügbarem Vermögen aufgeschlüsselt und auch Ziele des Ruhestandes besprochen werden. Weiter müsse man schauen, ob Erbschaften zu erwarten sind oder bald Lebensversicherungen ausgezahlt werden und was der Kunde vererben möchte. Auch das Langlebigkeitsrisiko verdiene Beachtung. „Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie mindestens 15 Jahre älter werden als ihre Großeltern“, merkt Haupt an und mahnt Vermittler ihre Kunden darauf hinweisen, dass sie durchaus älter werden könnten, als sie vielleicht dachten.

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Aegon sieht das neue Konzept vor allem als Zukunftsträchtig für Kunden mittleren Vermögens, also einem freien Etat ab 200.000 Euro und schätzt vor allem für Makler eine große Chance ein.

dasinvestment.com

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