Exakt 381 Facebook-Nutzerdaten wurden von der Staatsanwaltschaft durchsucht. Facebook muss den Staatsanwälten alle gespeicherten Daten liefern. Gegenstand ist der Verdacht auf Betrug bei Berufsunfähigkeitsrenten. Zur Beruhigung, das Berufungsgericht ist in New York und es geht um US-Bürger. Dennoch haben die Staatsanwälte einen Prezedenzfall geschaffen, Facebook-Daten sind kein Tabu.

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Nun mag man denken, die Daten sind ja sowieso öffentlich, und wer hier was auf Facebook schreibt, der muss sich über die Folgen im Klaren sein. Aber weit gefehlt, denn viele Nachrichten werden nur unter Freunden und Familienmitgliedern geteilt. Diese Informationen sind normalerweise für Fremde nicht sichtbar. Jetzt wurde jedoch entschieden, dass Facebook sämtliche Daten preisgeben muss, auch die privaten Informationen.

In ihrem Urteil schrieben die Richter selbst mit Unbehagen, Facebook kann mehr persönliche Daten über jemanden wissen, als wie das eigene Haus der betreffenden Person preisgeben kann. Für Facebook selbst ist das Urteil eine Katastrophe, zeigt es doch, wo der Internet-Riese seine Schwächen hat. Die Nutzer werden wohlmöglich misstrauischer werden, und zukünftig weniger Informationen teilen.

Begonnen hatte der Rechtsstreit mit dem Urteil eines Richters in Manhattan im Juli 2013. Der gab damals sein Einverständnis für Herausgabe der im Facebook-Netzwerk gesammelten Nutzerdaten. Die Begründung war, dass einer Behörde das Recht eingeräumt werden muss, große Mengen an Informationen zu durchsuchen, wenn der Verdacht auf Betrug besteht. Insgesamt wird gegen 1000 Personen ermittelt, nach dem heutigen Urteil ist das sicher nur der Anfang.



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