Im Rahmen einer Studie zeigte sich, dass neunundvierzig Prozent der Deutschen es denkbar finden, medizinische Leistungen, wie die Rekonstruktion eines angenehmen Lächelns, durch einen Kredit zu finanzieren. Mit dem Alter jedoch scheint die Eitelkeit zu schwinden und damit die Finanzierungsbereitschaft. Gewisse Bereiche des Körpers genießen im Hinblick auf die Bereitschaft zur Aufnahme eines Darlehens besondere Fürsorge. Für Zahnersatz, Prothesen und Augenlaser- Operationen sind die Deutschen am ehesten geneigt, einen Kredit aufzunehmen. Das zeigt eine aktuelle Befragung der CreditPlus Bank unter 2.000 Deutschen. Alternativ zu einem Kredit würde sich auch der Abschluss einer Krankenzusatzversicherung empfehlen.

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Die Jungen leisten sich gutes Aussehen

Am stärksten ausgeprägt ist die Bereitschaft zur Finanzierung medizinischer Leistungen bei Deutschen zwischen 20 bis 29 Jahren, mit insgesamt vierundsechzig Prozent. Eher geringen Eifer beim Einsatz für den perfekten Zahnstand oder ein Gesicht ohne Brille zeigen die Altersgruppen ab 50Plus. So zeigen sich bei den 50- bis 59-Jährigen nur zwei von fünf Deutschen gegenüber einer Finanzierung offen. Bei den Befragten im Alter zwischen 60- bis 69 Jahren sind es 38 Prozent und bei den über 70- Jährigen nur noch jeder Dritte.

Zahnersatz aktiviert größte Bereitschaft zur Verschuldung

Die aktuelle Generation der Best Ager sitzt auf einem hohen Durchschnittseinkommen und -vermögen. So wendet diese Gruppe eher eigene finanzielle Mittel für medizinische Leistungen auf, erklärt Jan W. Wagner, Vorstandsvorsitzender der CreditPlus Bank AG. Besonderes Interesse an Krediten für medizinische Leistungen haben mit sechzig Prozent auch Bundesbürger mit Familie. Bei den Alleinstehenden liegt die Finanzierungsbereitschaft hingegen bei nur einundvierzig Prozent, vielleicht haben sie nach Jahren der Einsamkeit keine Lust mehr auf ein perfektes Lächeln oder sie folgen dem Dogma, dass innere Werte entscheiden. Trotz allem zeigt sich besonders beim Zahnersatz bei allen Deutschen die mit Abstand größte Bereitschaft zur Aufnahme eines Kredits.

Zu den hochwertigen und kostspieligen medizinischen Dienstleistungen, die komplett oder zum Teil selbst finanziert werden müssen, gehören beispielsweise zahnärztliche Leistungen. Ganze dreiundsiebzig Prozent der Deutschen, für welche eine Fremd-Finanzierung von medizinischen Leistungen eine Option darstellt, würden sie am ehesten für Zahnersatz aufwenden. Das sind sechsunddreißig Prozent der Gesamtbefragten. Besonders in den Altersgruppen zwischen 20-29 Jahren sowie zwischen 40-49 Jahre ist die Bereitschaft für einen Zahnersatz-Kredit mit jeweils dreiundvierzig Prozent ganz besonders stark ausgeprägt. Logisch, das ist das Alter vor der ersten Ehe sowie nach der ersten Scheidung.

Prothesen beliebter als Hörgeräte und Kuren

Auf dem zweiten Platz der Liste medizinischer Leistungen stehen die Prothesen, für die fünfzehn Prozent der Deutschen bereit wären, ein Darlehen aufzunehmen. Auch hier sind es natürlich in erster Linie die jungen Deutschen, die einen Kredit in Erwägung ziehen. An dritter Stelle in der Rangfolge kreditwürdiger Optimierungsmaßnahmen befindet sich eine Augenlaseroperation mit vierzehn Prozent. Schon erheblich geringer fällt die Finanzierungsbereitschaft aus, sobald es um Hörgeräte (10 Prozent), Schönheits-Operationen (8 Prozent), Kuren oder Psychotherapie (jeweils 5 Prozent) geht.

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Bremen gar nicht eitel

Im Vergleich der Bundesländer zeigen sich mit vierundfünfzig Prozent die Bürger aus Schleswig-Holstein am ehesten bereit, sich für die genannten Maßnahmen zu verschulden. Schleswig-Holsteiner verfügt im bundesdeutschen Ranking über das siebthöchste Durchschnittseinkommen. Es ist anzunehmen, dass man dort deshalb sehr viel Wert auf hochwertige medizinische Leistungen legen kann. In Bremen sieht es anders aus, bei der Bereitschaft zur Aufnahme eines Kredits bildet dieses Bundesland das Schlusslicht mit dreiundzwanzig Prozent.

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