In Zusammenarbeit mit dem Vereinten Dienstleistungs-Gewerkschaft (Verdi), dem Deutschen Handels- und Industrieangestellten-Verband (DHV) und dem Deutschen Bankangestellten-Verband (DBV) gestaltete der Arbeitgeberverband der Versicherungs-Unternehmen in Deutschland e.V. – AGV am Freitag der vergangenen Woche einen neuen Tarifvertrag für die Innendienst-Angestellten und die Auszubildenden der Versicherungswirtschaft aus.

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Auch Auszubildende profitieren von neuem Tarifvertrag für den Innendienst

Neben den Lohnsteigerungen, die für September 2015 und Oktober 2016 vorgesehen sind, treten zu diesen Terminen an die Mitarbeiter in den Gehaltsgruppen A und B zudem Einmalzahlungen in einer Höhe von jeweils 100 Euro. Zur selben Zeit werden auch die Auszubildenden der Branche mit der zweimaligen Anhebung ihrer Ausbildungsvergütung um 25 Euro bedacht. Der neue Tarifvertrag umfasst eine Laufzeit vom 1. April 2015 bis zum 31. März 2017. Zunächst gelten während der ersten fünf Monate die Konditionen des früheren Tarifvertrags weiter.

Weiterer Gegenstand der Vereinbarungen war eine Verlängerung des Altersteilzeitabkommen für den Innendienst, den organisierenden Werbeaußendienst und den sogenannten tariflichen Arbeitszeitkorridor bis Ende 2017. Fener beinhaltet der Vertrag einen Appell zur Übernahme von Ausgebildeten. Im Wortlaut des Vertrages empfiehlt der AGV seinen Mitgliedsunternehmen, „dass Ausgebildete (dazu zählen auch Absolventen der dualen Ausbildungsgänge) möglichst unbefristet in ein anschließendes Arbeitsverhältnis im Ausbildungsbetrieb (im Innen-/Außendienst) übernommen werden.“

Forderungen des AGV nur teilweise verwirklicht

Das Volumen des neuen Abschlusses für die gesamte Laufzeit von vierundzwanzig Monaten gab der Arbeitgeberverband mit 2,44 Prozent an. Umgerechnet mit der Westrick-Formel entspricht das also auf 12 Monaten 1,62 Prozent. Zum Vergleich: In der vorangegangen Tarifrunde hatte man Erhöhungen von 3,2 Prozent und 2,2 Prozent vereinbart. Dies, wiederum nach der Westrick-Formel, entsprach ergo einem Volumen von 2,14 Prozent.

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Zwar fiel der diesjährige Tarifvertrag für die Arbeitgeber günstiger aus als, als jener im Jahr zuvor. Aber zugleich wird das Ganze auch teurer, als man es sich gewünscht hatte. Auch blieb die Forderung des AGV nach einer Laufzeit des Vertrages von drei Jahren auf der Strecke. Die Gewerkschaften allerdings können ihr Ziel, die Verlängerung des Altersteilzeitabkommens, als durch und durch erfolgreich errungen betrachten. Allein die Gehaltsforderungen der Gewerkschaften von 3,9 und 3,6 Prozent (DHV) beziehungsweise von 5,5 Prozent, mindestens 160 Euro (Verdi) oder zwei Mal 6,3 Prozent (DBV) wurden im Rahmen der Verhandlungen nur zum Teil erfüllt.

versicherungsjournal.de

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