Trotz schwieriger Rahmenbedingungen kann die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) für 2014 ein sehr positives Geschäftsergebnis vorweisen. Die Umsatzerlöse stiegen im Geschäftsjahr 2014 um 5,3 Prozent auf über 1,19 Milliarden Euro, wie der Vorstandsvorsitzende Andreas Pohl am 19. März in Frankfurt am Main erklärte. „Dies ist auch vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinsphase und der fortschreitenden gesetzlichen Regulierung der gesamten Branche ein erfreuliches Resultat“, so Pohl.

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Der Gewinn vor Ertragssteuern nahm um 3,1 Prozent auf 266,9 Millionen Euro zu, wie Pohl weiter berichtet. Der Konzernjahresüberschuss erreichte 154,4 Millionen Euro. Das Eigenkapital beträgt 660 Millionen, die weit über dem Marktschnitt liegende Eigenkapitalquote erreichte 55,1 Prozent. Im Versicherungsgeschäft kann die DVAG sogar einen neuen Rekord vermelden: Das Prämienaufkommen (gebuchte Beiträge) stieg um 5,7 Prozent auf nun 7,6 Milliarden Euro.

Insgesamt betreut die DVAG in Deutschland, Österreich und der Schweiz über 6 Millionen Kunden. Der Gesamtbestand der betreuten Verträge konnte um 1,9 Prozent auf 181,8 Milliarden Euro ausgebaut werden. Hierin enthalten sind die Verträge in den Sparten Lebensversicherungen, Sachversicherungen, Bank, Bausparen sowie Investmentanlagen.

Starkes Wachstum mit Lebensversicherungen

Ein überraschendes Wachstum zeigt eine Sparte, die sich eigentlich in der Krise befindet: Im Geschäft mit Lebensversicherungen wuchsen die gebuchten Beiträge mit 9 Prozent dreimal so stark wie der Branchenschnitt. Bei fondsgebundenen Policen kann die DVAG fast ein Viertel des gesamten Neugeschäfts in Deutschland auf sich vereinen.

Im Bereich der Riester-Policen betreut die DVAG mittlerweile einen Bestand von 1,3 Millionen Verträgen. 2014 konnten rund 70.000 Riester-Verträge im Neugeschäft vermittelt werden. Dieser Erfolg sei zu einem erheblichen Teil auf das neue Produkt „Vermögens- und Einkommensplan“ der AachenMünchener zurückzuführen, heißt es in der Pressemeldung des Vertriebs. Mit dem Produkt können Kunden bis zum Alter von 89 Jahren bestimmen, wie viel sie einzahlen, entnehmen und wie die Rente ausgezahlt wird. Auch zwischen verschiedenen Anlagestrategien können Kunden wählen.

Dass der Erfolg auch aus umstrittenen Umdeckungen resultieren könnte, deutet die DVAG in ihrem Pressetext zumindest an. Kunden seien mit dem neuen Produkt zur „Wiederanlage von Ablaufleistungen aus fälligen Lebensversicherungen“ sowie zur „Umschichtung von Bankeinlagen in Vorsorgeanlagen“ gewonnen wurden, heißt es darin.

Positive Entwicklung bei Investmentanlagen und Bausparen

Im Bereich der Investmentanlagen konnte der Bestand um 9,3 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro ausgebaut werden. Das Investmentgeschäft der Deutschen Vermögensberatung umfasst sowohl Direktanlagen und Sparpläne mit Investmentfonds – insbesondere für die Partnergesellschaften DWS Investment sowie AGI Allianz Global Investors – als auch fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen für die AachenMünchener.

Stabil zeigte sich auch die Sparten „Bausparen“. So stieg der von der DVAG betreute Bestand im Bauspargeschäft leicht von 22 auf 22,3 Milliarden Euro. Im Neugeschäft konnten 2,1 Milliarden Euro generiert werden, bei der Baufinanzierung betrug das Vermittlungsvolumen 2,3 Milliarden Euro.

Vertriebskooperation mit ausgewählten Produktpartnern

Die Deutsche Vermögensberatung konzentriert sich bei der Vermittlung auf wenige ausgewählte Produktpartner. Bei der AachenMünchener ist die DVAG alleiniger Vertriebskanal, bei der Deutschen Bausparkasse Badenia hat sie im letzten Jahr 87 Prozent des Neugeschäfts vermittelt, bei der Central Krankenversicherung 86 Prozent, bei der ADVOCARD Rechtsschutzversicherung 73 Prozent und bei der Generali Deutschland Pensionskasse 68 Prozent. Weitere wichtige Vertriebspartner sind die Deutsche Bank und ihre Tochter DWS Investment.

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Diese Spezialisierung hat der DVAG auch scharfe Kritik eingebracht: Obwohl sich der Vertrieb allgemein „Vermögensberatung“ nennt, würde er in der Nähe zur Ausschließlichkeit agieren und eine begrenzte Auswahl bieten. Die Mehrheit der Partnergesellschaften sind Unternehmenstöchter der Generali Deutschland Holding AG – etwa die Central, AachenMünchener und Badenia.

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