Nach einer bundesweiten Razzia bei der mutmaßlich betrügerischen Immobiliengruppe S&K vor knapp zwei Jahren werden nun die Firmengründer Jonas K. und Stephan S. sowie fünf weitere Beschuldigte angeklagt. Sie müssen sich wegen bandenmäßigen Betruges verantworten. Bei Immobiliengeschäften sollen sie laut Handelsblatt mehr als 6.000 Anleger mittels eines Schneeballsystems und eines Geflechts aus rund 150 Firmen hereingelegt haben.

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Auf mehr als 300 Millionen Euro beziffern die Ermittler nun den Schaden, nachdem zuvor von 200 Millionen Euro gesprochen wurde. Die Informationen wurden von der Staatsanwaltschaft Frankfurt noch nicht bestätigt, die im Fall einer Anklage die Rückmeldung aller Verfahrensbeteiligter abwarten muss.

Untersuchungshaft mehrfach verlängert

Seit dem 19. Februar sitzen die Firmengründer Jonas K. und Stephan S. in Untersuchungshaft. Diese wurde vom Oberlandesgericht Frankfurt mehrfach verlängert. Im September 2013 war ein Fluchtversuch von Stephan S. gescheitert. In die Schlagzeilen waren die Firmengründe durch ihren luxuriösen Lebensstil mit teuren Sportwagen und ausufernden Partys geraten. Um die Ansprüche von Opfern zumindest anteilig zu befriedigen, hatten die Behörden eine ganze Reihe an Sachwerten sichergestellt.

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Bereits Anfang 2013 gelangte der Fall an die Öffentlichkeit. In den Räumen der Immobiliengruppe S&K war die Staatsanwaltschaft Frankfurt im Februar 2013 mit 1.200 Fahndern angerückt und untersuchte 130 Standorte. Nach Angaben des Generalstaatsanwalt Hans-Josef Blumensatt sind die beiden Geschäftsführer der S&K Kapitalanlagegesellschaft, Schäfer und Köller die Hauptbeschuldigten. Untreue sowie gewerbs- und bandenmäßiger Betrug mit Kapitalanlagen wird ihnen vorgeworfen. Über ein Schneeballsystem sollen sie die Anleger geprellt und damit ihren aufwendigen Lebensstil finanziert haben. Mit den Geldern der Anleger werden bei einem Schneeballsystem die Ausschüttungen an alte Gläubiger bezahlt und nicht investiert.

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