Die Deutschen ändern trotz anhaltender Niedrigzinsphase wenig an ihrem Spar- und Anlageverhalten. Im Vergleich zu früher legen sie dafür jedoch weniger Geld beiseite. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage unter den Nutzern von FinanceScout24.de. Von den Befragten wollen trotz niedriger Zinsen 55,9 Prozent an ihrem Sparverhalten nichts ändern, 21,3 Prozent legen weniger zurück. Künftig ein höheres Risiko für höhere Renditen beabsichtigen dagegen 14,5 Prozent in Kauf zu nehmen. An der Umfrage nahmen insgesamt 2.227 Nutzer von FinanceScout24.de im Zeitraum von Ende November bis Mitte Dezember 2014 teil.

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Altersvorsorge wichtigstes Sparziel

Die Altersvorsorge steht für die Deutschen als Anlage- und Sparziel nach wie vor an der ersten Stelle. So nannten 54,6 Prozent der Umfrageteilnehmer die private Altersvorsorge als ihr wichtigstes Sparziel. Die Neigung für die Ruhestandsvorsorge hat hingegen abgenommen. Im August 2013 sparten laut einer vergleichbaren FinanceScout24-Umfrage noch 61,9 Prozent vorwiegend für das Alter.

Nach wie vor an zweiter Stelle steht der Vermögensaufbau mit 41,4 Prozent. Dieser Wert lag vor eineinhalb Jahren noch bei 47 Prozent. Für Urlaubsreisen, Autos oder sonstige Ausgaben sparen immer mehr Menschen. Der Wert stieg von 40,6 Prozent in 2013 auf 41,1 Prozent. Die Immobilie liegt bei den Anlage- und Sparzielen erst an vierter Stelle. Der Anteil sank von 15,9 Prozent in 2013 auf 13,9 Prozent.

Sparbeiträge werden immer geringer

Im Gegensatz zu den kaum veränderten Anlage- und Sparzielen haben sich in Zeiten niedriger Zinsen die Ausgaben für den Konsum erhöht und es bleibt weniger Geld zum Sparen übrig. 2013 legten 34,8 Prozent der Befragten monatlich Beträge zwischen 101 und 300 Euro zurück. Beträge in dieser Höhe wollten in der aktuellen Umfrage nur noch 30,8 Prozent in den Sparstrumpf stecken. Dagegen sparen statt vorherigen 6 Prozent jetzt 10,9 Prozent weniger als 50 Euro im Monat.

Tagesgeld ist wie auch in 2013 die beliebteste Anlageform unter den Umfrageteilnehmer. Jedoch sank der Anteil von 67,7 Prozent auf heute 59,2 Prozent. Dem Tagesgeld folgen mit 41,3 Prozent Aktien und Investmentfonds mit 37 Prozent. Mit 15 Prozent interessierten sich im Vergleich zu 2013 (12,3 Prozent) mehr Anleger für die Anlageform ETFs (Exchange Traded Funds).

Der selbstbewusste und eigenständige Sparer

Nachdem sich in 2013 nur 56,6 Prozent zutrauten, ihre Anlageentscheidungen alleine zu treffen, so tun dies laut der aktuellen Umfrage 60,3 Prozent. Die Anleger und Sparer sind demnach selbstbewusster geworden oder es mangelt ihnen an vertrauenswürdigen Ratgebern. 2014 fragten nach 24,7 Prozent in 2013 nur noch 23,3 ihre Bank oder einen unabhängigen Berater in Geldangelegenheiten.

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Banken verloren darüber hinaus als Informationsquelle an Relevanz. Bei Geldinstituten halten sich demnach nur noch 31 Prozent auf dem Laufenden. Dieser Anteil lag 2013 noch bei 35,8 Prozent. Stark an Bedeutung gewinnt hingegen das Internet als Informationsquelle. 78,9 Prozent (Vorjahr 70 Prozent) informierten sich in Bezug auf Geldanlage auf entsprechenden Online-Portalen.

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