Vier Jahre lang vergammelte ein nigelnagelneuer Audi mit 333 PS unter einer Plane, weil ein Bamberger seine Versicherung betrügen wollte. Bereits im Jahr 2010 hatte der Mann den Diebstahl seines Audi A4 gemeldet. Angeblich sei ihm das Auto von seinem Landsitz gestohlen worden, als er sich auf einer 14tägigen Urlaubsreise befand.

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Bei den Schilderungen des 46jährigen kamen den Kriminalbeamten bereits frühzeitig ernsthafte Zweifel. Diese erhärteten sich schließlich anhand technischer Aufzeichnungen, wie die Abendzeitung München berichtet.

Dennoch sollte es noch bis zum Oktober dieses Jahres dauern, bis das teure Fahrzeug durch einen Zufall entdeckt wurde. Auf einer Weide nahe Ebing fand ein Polizeibeamter in seiner Freizeit einen mit mehreren Planen abgedeckten Wagen. Nach einer genauen Überprüfung wurde des Fahrzeug als der für gestohlen erklärte Audi S4 identifiziert. Nur einem Zufall war es also zu verdanken, dass der Wagen wieder auftauchte.

Audi wurde von einer Bekannten des Betrügers weggefahren

Bei den Ermittlungen stießen die Beamten auch auf eine 40jährige Bekannte des Versicherungsbetrügers. Diese hatte das Fahrzeug auf Bitte des 46jährigen von seinem Grundstück weggefahren und anschließend in einem Stall versteckt. Nachdem sich das Bekanntschaftsverhältnis aufgelöst hatte, brachte die Frau den inzwischen fahruntüchtigen Audi per Anhänger auf die Weide nahe Ebing, wo er schließlich entdeckt wurde. Gegen die Frau leiteten die Ermittler ein Verfahren wegen Strafvereitelung ein.

Zur Zeit wird durch die Kriminapolizei geprüft, ob sich der 46jährige, der aufgrund der damaligen Beweislage wegen versuchten Betruges und Vortäuschens einer Straftat rechtskräftig verurteilt wurde, noch darüber hinaus strafbar gemacht hat. Die Ermittlungen dauern an.

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Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft entsteht durch Versicherungsbetrug in Deuschland jährlich ein Schaden von vier Milliarden Euro – zu Lasten des Versichertenkollektivs. Zumeist handelt es sich um kleinere Delikte. 21 Prozent der Deutschen stimmten bei einer Umfrage des Verbandes der Aussage zu, dass Versicherungsbetrug lediglich ein Kavaliersdelikt sei.

Abendzeitung München

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