Bei solchen DDoS-Angriffen (DDoS – Distributed Denial of Service) werden die Unternehmensserver mit sinnlosen Anfragen so überlastet, dass sie ihre Dienste einschränken müssen oder zusammenbrechen. DDoS-Attacken zählen inzwischen zur Routine von Cyberkriminellen, die mittels einer hohen Zahl an in der Regel gekaperten Computern (Botnetzen) systematisch Unternehmen angreifen.

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Rund 28 Prozent aller deutschen Unternehmen hatten im vergangenen Jahr Probleme, die durch DDoS-Attacken ausgelöst wurden. Bei den deutschen Internet-Service-Providern und Finanzdienstleistern waren es sogar 41 Prozent, die sich eines derartigen Angriffs ausgesetzt sahen. Das geht aus einer Studie von B2B International im Auftrag von Kaspersky Lab hervor. Der Schaden, der durch DDoS-Attacken verursacht wird, beträgt bei mittelständischen Unternehmen durchschnittlich 41.000 Euro, bei großen Unternehmen rund 360.000 Euro.

Sipgate, Fidor Bank und Versicherungsbote von DDoS-Attacken betroffen

Bereits am 17.10. startete die erste Angriffswelle auf den Versicherungsbote. Daraufhin folgten diverse Attacken mit unterschiedlichsten Angriffsprofilen. Unsere Seiten waren dadurch, trotz der fleißigen Techniker, teilweise über Stunden nicht erreichbar.

In den vergangenen Wochen wurden unter anderem auch der VoIP-Anbieter Sipgate sowie die Direktbank Fidor Bank Opfer von DDoS-Attacken. Bei Sipgate starteten die Angriffe am 23.10. - viele Kunden konnten daraufhin nicht mehr telefonieren. Insgesamt drei Wellen musste das Unternehmen über sich ergehen lassen.

Bei der Fidor Bank legte der Angriff am 24.10. sowohl die Webseite, als auch das System der Prepaid MasterCard lahm. Dementsprechend konnten die knapp 60.000 Kunden der Bank diesen Service nicht nutzen.

Während beide Unternehmen parallel zu den Angriffen Erpresserschreiben erhielten, in denen Geld gefordert wurde, blieben ähnliche Forderung bei Versicherungsbote indes aus. Strafanzeige gegen Unbekannt wurde dennoch von allen Unternehmen erstattet. Entsprechende Unterlagen wurden und werden fortlaufend den Ermittlungsbehörden übergeben.

Zu Guttenberg fordert offensive Abschreckung

Im Rahmen des dritten Cyber Security Gipfel in Bonn preschte nun der ehemalige Bundesverteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg hervor und forderte von der EU eine Neuausrichtung der Cyber-Sicherheitspolitik. Das berichtet das Online-Portal EurActiv.de

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So seien Bedrohungen von Firmen und ganzer Staaten durch Hackerangriffe sowie die aktuellen Erfolge des Islamischen Staates (IS) im Cyberspace nur durch vermehrten Austausch von Daten zwischen EU und USA zu bewältigen. Man müsse verdächtige Internetaktivitäten aufspüren und blockieren, forderte der CSU-Politiker. Um dies umzusetzen, verlangte Guttenberg die Schaffung einer neue Institution. Nur gemeinsam könne und müsse man offensiver gehen Bedrohungen vorgehen: "Eine offensive Abschreckungskomponente ist dabei unverzichtbar", sagte der ehemalige Bundesverteidigungsminister.

Kaspersky Lab

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