Zu den Testsiegern des Ratings gehören die Allianz Lebensversicherungs-AG, die Alte Leipziger Lebensversicherung a.G., der Debeka Lebensversicherungsverein a.G., die Europa Lebensversicherung AG, die Interrisk Lebensversicherungs-AG Vienna Insurance Group, die R+V Lebensversicherung a.G. sowie die Stuttgarter Lebensversicherung a.G. Letztere stieg im Vergleich zum Vorjahr in die Spitzengruppe auf, die anderen sechs behaupteten ihre Platzierung.

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6 Lebensversicherer enttäuschen im Rating

„Sehr schwach“ schnitten hingegen die Generali Lebensversicherung AG, die Gothaer Lebensversicherungs AG, die Münchener Verein Lebensversicherung a.G., die Rheinland Lebensversicherung AG, die Öffentliche Lebensversicherung Berlin Brandenburg AG sowie die VPV Lebensversicherung AG ab. Die letzten beiden wurden im Hinblick auf das Vorjahresergebnis um eine Ratingstufe heruntergestuft.

Zum 20. Mal hatte Morgen & Morgen die Geschäftsberichte der Versicherer anhand von neun verschiedenen Kennzahlen analysiert. Eine der Kernerkenntnisse: das schwierige Marktumfeld. Dieses mache der gesamten Branche weiterhin zu schaffen. Die Lage am Kapitalmarkt sei angespannt, schreibt die Morgen & Morgen GmbH in ihrem Bericht weiter.

So lag eine der Kennzahlen, die Nettoverzinsung, im Schnitt bei annehmbaren 4,5 Prozent, allerdings beruhen einige der Erträge auf der Realisation von Bewertungsreserven. Um die alten Zinsversprechen von bis zu 4 Prozent einzuhalten, müssten die Versicherer in diesem Jahr große Aufwendungen erbringen, die oft zu Lasten der Überschussbeteiligung der Kunden gingen.

Neben der Nettoverzinsung zählten auch die Abschlusskostenquote (Ratingsieger: R+V), die Verwaltungskostenquote (Sieger: Cosmos), die Überschussquote (Sieger: Europa), die Wachstumsquote (Sieger: Hansemerkur), die Stornoquote (Sieger: WGV), die Eigenmittelquote (Sieger: VHV) und die RfB-Quote (Sieger: Europa) zu den Bewertungskriterien. Auffällig ist, dass in diesen Einzelkategorien bis auf die Europa Lebensversicherung AG kein Anbieter aus der Spitzengruppe ganz oben steht.

Wie krisenfest sind die Lebensversicherungen?

Ein weiterer Bestandteil der aktuellen Morgen & Morgen-Veröffentlichung ist ein Belastungstest. Dieser ist eine Stichpunktbetrachtung, die die Versicherer hinsichtlich Solvabilität und damit ihrer Krisenfestigkeit in der Zukunft, vor allem im Fall eines möglichen Zins- und Aktiencrashs, beurteilt. Er zeige, dass die Stabilität der Versicherungsunternehmen nach wie vor gewährleistet ist.

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56 Versicherer stellten ihre Daten für diesen Test zur Verfügung - alle 56 bestanden ihn. Laut Morgen & Morgen-CEO Joachim Geiberger sei dies ein deutliches Indiz dafür, dass die Versicherer auch in schwierigen Zeiten ihren Verpflichtungen nachkommen könnten. Insgesamt 20 Versicherer nahmen jedoch nicht an dem Stresstest teil. Darunter befinden sich auch fünf Gesellschaften, die im Lebensversicherungs-Rating mit „schwach“ oder „sehr schwach“ abgeschnitten hatten.

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