Die Umfrage unter 642 Unternehmen habe ergeben, dass nur rund 20 Prozent der Mittelständler ihrer Bank ein großes Vertrauen entgegen bringen würden. Hingegen schätzten 59 Prozent der Befragten ihr Vertrauen als „mittel“ ein, weitere 19 Prozent gar als „gering“ oder „sehr gering“. Ein Armutszeugnis für die Banken, sind sie doch speziell um den Mittelstand bemüht. Befragt wurden Firmen mit einem Umsatz zwischen einer Million und 2 Milliarden Euro.

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Das Misstrauen vieler Mittelständler hat Ursachen. Die Beratungen der Geldhäuser seien oft ungenügend, die Produkte überteuert, berichtet das Handelsblatt. Zudem würden die Bedürfnisse der Kunden zu wenig berücksichtigt - standardisierte Produkte verdrängen individuelle Lösungen. „Deutsche Banken sind im Mittelstand mit einer gravierenden Vertrauenskrise konfrontiert, die ihre Geschäftsbasis massiv bedroht“, kommentiert DGMF-Vorstand Christoph Wamser, Co-Autor der Studie.

Drei Viertel der Befragten fühlen sich von Bank nicht vorausschauend beraten

Konkret fühlen sich 72 Prozent der Mittelständler nicht vorausschauend beraten, ebenso viele Firmen halten die Angebote für überteuert. 38 Prozent der Befragten klagen zudem, dass ihnen die Banken nicht die richtigen Finanzierungsprodukte anbieten würden. Doch das Unbehagen habe auch mit gestiegenen Ansprüchen des Mittelstands zu tun. „Spätestens seit der Finanzkrise ist Unternehmen klar: Der Bankberater ist kein unabhängiger Berater, sondern letztendlich verkauft er Finanzprodukte“, sagt Britta Becker von der Beratungsfirma E & Y dem Handelsblatt.

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