601.801 neue Rentner zählte die Deutsche Rentenversicherung 2013, davon 310.000 Männer. Diese Menschen haben erstmals eine gesetzliche Rente erhalten. Die Nase vorn haben die Männer nicht nur in der Anzahl der Rentenbezüge, auch in Sachen Rentenhöhe liegen sie im bundesweiten Vergleich vorn. Dies zeigt eine Auswertung des Webportals Focus Online.

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Demnach bekommen von den Rentenerstbeziehern 2013 die Männer im Schnitt 967 Euro. Frauen erhalten hingegen mit durchschnittlich 568 Euro deutlich weniger. Die höchsten Durchschnittsrenten bekommen Frauen in Ost-Berlin. Sie erhalten 841 Euro und liegen damit um mehr als 200 Euro über den Frauen in West-Berlin.

Die höchsten Renten erhalten Frauen in diesen Bundesländern:

  • Ost-Berlin mit 840,85 monatlich,
  • Brandenburg mit 812,66 Euro monatlich
  • Mecklenburg-Vorpommern mit 795,55 Euro monatlich
  • Thüringen mit 773,69 Euro monatlich
  • Sachsen mit 768,84 Euro monatlich.

Am geringsten fällt die Altersrente für Frauen im Saarland aus. Sie erhalten im Schnitt nur 442 Euro und liegen damit im Vergleich zu Ost-Berlin um fast 400 Euro niedriger. In den östlichen Bundesländern erhalten die Rentnerinnen im Allgemeinen höhere Renten, was an den unterschiedlichen Erwerbsbiografien liegt. Frauen in der ehemaligen DDR waren in der Regel als Mütter berufstätig. Ihre westdeutschen Kolleginnen waren hingegen häufiger zur Kindererziehung daheim und erzielten daher ein geringeres Einkommen oder überhaupt keines. Dadurch zahlten westdeutsche Frauen in die gesetzliche Rentenversicherung häufig wenig oder gar nichts in ihr Rentenkonto ein.

Die niedrigsten Renten erhalten Frauen in diesen Bundesländern:

  • Saarland mit 441,89 Euro monatlich
  • Rheinland-Pfalz mit 485,90 Euro monatlich
  • Niedersachsen mit 499,04 Euro monatlich

Männer erhalten in Baden-Württemberg die höchsten Renten

Entgegengesetzt zu den Frauen verhält sich die Lage bei den Männern der Bundesrepublik. Sie erhalten im Westen eine deutlich höhere gesetzliche Rente als im Osten. Die Nase vorn haben die Rentner in Baden-Württemberg, die im Schnitt 1.016 Euro monatlich bekommen. Dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit durchschnittlich 1.007 Euro und dem Saarland mit 999 Euro.

Die höchsten Renten erhalten Männer in diesen Bundesländern:

  • Baden-Württemberg mit 1.016,11 Euro monatlich
  • Nordrhein-Westfalen mit 1.007,35 Euro monatlich
  • Saarland mit 999,33 Euro monatlich
  • Rheinland-Pfalz mit 993,39 Euro monatlich
  • Hessen mit 987,01 Euro monatlich

Die geringsten Renten erhalten Männer in Mecklenburg-Vorpommern mit durchschnittlich 904 Euro im Monat. Damit liegen sie 112 Euro unter den Baden-Württembergern. Überraschend ist, dass die Männer in Ost-Berlin mit 936 Euro eine deutlich höhere Rente haben als mit 818 Euro in West-Berlin. Ost-Berlin liegt damit nur knapp hinter den Bayern, die im Schnitt 949 Euro kassieren.

Die niedrigsten Renten erhalten Männer in diesen Bundesländern:

  • Mecklenburg-Vorpommern mit 903,89 Euro monatlich
  • Sachsen-Anhalt mit 904,90 Euro monatlich
  • Sachsen mit 912,31 Euro monatlich

Deutliche regionale Unterschiede in der Rentenhöhe

Aber nicht nur von Bundesland zu Bundesland variieren die Renten in Deutschland sehr stark. Auch innerhalb eines Bundeslandes kann es deutliche Unterschiede geben. Im bayerischen Regierungsbezirk Unterfranken erhalten Männer im Schnitt eine monatliche Rente in Höhe von 1.038 Euro, in Niederbayern sind es dagegen nur 922 Euro. In Rheinland-Pfalz beträgt die Differenz zwischen den Regionen Rheinhessen-Pfalz (1.018 Euro) und Trier (919 Euro) rund 100 Euro.

Die höchsten Renten gibt es in den folgenden Regionen:

  • Stuttgart mit 1.041,46 Euro monatlich
  • Unterfranken mit 1.038,08 Euro monatlich
  • Tübingen mit 1.025,75 Euro monatlich
  • Arnsberg (NRW) mit 1.023,77 Euro monatlich
  • Rheinhessen-Pfalz mit 1.018,31 Euro monatlich

Die niedrigsten Renten gibt es in den folgenden Regionen:

  • Trier mit 918,71 Euro monatlich
  • Niederbayern mit 922,06 Euro monatlich
  • Schwaben (Bayern) mit 933,54 Euro

Warum gibt es regional so große Unterschiede in der Rentenhöhe?

Die Beschäftigungssituation vor Ort ist maßgeblich für die regionalen und die Unterschiede zwischen den Bundesländern verantwortlich. Am höchsten sind die Renten in Regionen, in denen die Erwerbstätigen durchschnittlich mehr verdienen und länger in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. In Regionen mit geringem Einkommen oder hoher Arbeitslosigkeit fallen die Renten hingegen niedriger aus.

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Die Statistiken der Deutschen Rentenversicherung berücksichtigen lediglich die Auszahlungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Auszahlungen aus der privaten Altersvorsorge oder eventuelle Mieteinnahmen sind darin nicht berücksichtigt. Daher geben diese Statistiken keine Auskunft über eine mögliche Altersarmut in Regionen mit durchschnittlich geringer Rentenhöhe. Darüber hinaus variieren die Kosten für die Lebenshaltung regional ebenfalls stark. Dennoch deuten höhere gesetzliche Renten auf mehr Wohlstand hin.

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