Eine Fusion zweier Versicherungsanbieter könnte in der Schweiz zu neuen Kraftverhältnissen führen. Wie das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) am Montag berichtet, haben die Helvetia Versicherungen den Aktionären der Nationale Suisse ein Übernahmeangebot unterbreitet. Durch die Zusammenschluss würde der drittgrößte Versicherer in der Alpenrepublik entstehen.

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Konkret unterbreitet die Helvetia Holding den Aktionären der Nationale Suisse ein öffentliches Angebot im Wert von 80 Franken pro Aktie, was umgerechnet etwa 65,78 Euro entspricht. Diese bestehe aus 52 Franken in bar sowie einer Aktienkomponente im Wert von 28 Franken, wie das SRF erläutert. Der Verwaltungsrat der Nationale Suisse habe seinen Aktionären bereits empfohlen, das Angebot anzunehmen.

Einsparungen von 100-120 Millionen Franken pro Jahr angestrebt

Die neue Versicherung soll unter dem Markennamen Helvetia auftreten, wie es weiter heißt. Die beiden Unternehmen erhoffen sich durch die Fusion Einsparungen von jährlich 100 bis 120 Millionen Schweizer Franken. Damit würde ein traditionsreicher Versicherer vom Schweizer Markt verschwinden, denn die Ursprünge der Nationale Suisse lassen sich bis in das Jahr 1863 zurückverfolgen. 2013 konnte die Nationale Suisse ihren Gewinn um 1,0 Prozent auf 104,5 Millionen Schweizer Franken steigern.

Durch den Zusammenschluss würde ein neuer „starker“ Versicherer in der Schweiz entstehen, der sich entsprechend seiner Größe hinter der Zurich und der Schweizer Rück einordnen würde. Angestrebt werden Prämieneinnahmen von jährlich 9 Milliarden Schweizer Franken sowie ein Gewinnvolumen von über 500 Millionen Franken im Jahr. Allein im Schweizer Markt soll das Prämienvolumen rund 5 Milliarden Franken betragen. Die Führung soll sich aus Personen beider Gesellschaften zusammensetzen.

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Auch Arbeitsstellen werden voraussichtlich der Fusion zum Opfer fallen. Die neue Gruppe will rund 7.000 Mitarbeiter beschäftigen und beide Versicherungen haben bereits angekündigt, "viele Stellen von ausscheidenden Mitarbeitenden" nicht neu zu besetzen. Ob darüber hinaus Stellenstreichungen vorgesehen sind, dazu machten die Unternehmen keine Angaben.

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