Die Versicherungssummen, mit denen Fußballstars ihre wertvollen Körperteile absichern, gehören zu den streng gehüteten Geheimnissen der Branche. Ab und zu sickern dennoch ein paar Summen durch. So sollen Christiano Ronaldos Beine für 212 Millionen Euro versichert sein. Da ist Deutschlands Keeper Manuel Neuer mit seiner drei Millionen Euro-Versicherungssumme für seine Hände ein regelrechter Waisenknabe. Das Versicherungsunternehmen Lloyds aus London ist den Versicherungswerten der Profifußballer gemeinsam mit dem britischen Zentrum für Wirtschaftsforschung (CEBR) in einer Studie auf den Grund gegangen. Demnach ist Deutschland mit insgesamt 802 Millionen Euro Versicherungswert das teuerste Team der Fußball-WM 2014 und müsste deshalb die begehrte Trophäe aus Rio mit nach Hause bringen.

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Zur Berechnung des Versicherungswertes zogen die CEBR-Forscher Spielergehälter sowie verschiedene zusätzliche Indikatoren heran wie Spieleralter, Spielposition und Nationalität. Die Untersuchung ergab z.B. dass die durchschnittliche Versicherungssumme für einen englischen Spieler höher ist, als für das gesamte Team aus Costa Rica. Es zeigt sich auch, dass die Gruppe G mit Deutschland, Portugal, Ghana und USA die härteste und teuerste Gruppe mit einem Gesamtversicherungswert von 1,5 Mrd. ist. Das leichteste Spiel sollte es laut diesen Berechnungen in der Gruppe C geben mit Japan, Kolumbien, Griechenland und der Elfenbeinküste. Die vier Teams bringen es gerade mal auf einen Gesamtversicherungswert von 426 Millionen Euro. Die Studie ergab auch, wie ungleich die Mannschaften versichert sind: So sind die drei teuersten Teams Deutschland, Spanien und England mit insgesamt 2,1 Milliarden Euro mehr wert, als die unteren 20 Teams zusammen.

Dass die Schlussfolgerung vom geschätzten Versicherungswert auf die Platzierung leider nicht reell ist, hat Spanien bereits leidvoll erfahren müssen. Denn laut der Prognose, die Lloyds bereits einen Tag vor Beginn des 2014 Fifa World Cups veröffentlichte, hätte das Endspiel Deutschland-Spanien lauten müssen, schließlich folgt Spanien vor England und Brasilien direkt auf Platz 2 in der Rangliste der teuersten Mannschaften. Spanien verpatze jedoch seinen WM-Start gegen die Niederlande und Chile und muss deshalb nach der Vorrunde seine Koffer packen.

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Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) haben vier von fünf Bundesliga-Profis eine Sportinvaliditätspolice abgeschlossen. Als eine Art Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt sie, wenn die Profikicker durch eine Verletzung ihren Beruf nicht mehr ausüben können. Für ausgewählte Stars schließt auch der Verein eine solche Versicherung ab. Nur wenige große Versicherer kümmern sich dabei um dieses Geschäft. Stattdessen haben sich eine kleine Anzahl Spezialversicherer auf dem Markt für Profisportlerpolicen etabliert.

www.lloyds.com, www.gdv.de, www.welt.de

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