Im August vergangenen Jahres wurden, via 2. Kostenrechts-Modernisierungsgesetz, die Gebühren für Anwälte, Notare und Gerichte angehoben. Dadurch wurden viele Rechtssachen, wie Testament, Scheidung oder Hauskauf, deutlich teurer.

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Einhergehend damit ist auch der Schadenaufwand für Rechtsschutzversicherer deutlich gestiegen. Laut Schätzungen des GDV entstehen den Versicherern Mehrkosten von insgesamt 375 Millionen Euro pro Jahr.

Arag und Roland Rechtsschutz passen Beiträge an

Nun reagieren mit Arag und Roland Rechtsschutz die ersten Rechtsschutzversicherer auf die gestiegene Belastung. Versicherer Arag geht von einer Anpassung von insgesamt 16 Prozent aus. Rechtschutzversicherte müssten demnach auch für 2015 und 2016 mit weiteren Beitragsanpassungen rechnen.

So erklärte Arag-Vorstand Matthias Maslaton im Rahmen der Bilanzpressekonferenz: „Aller Wahrscheinlichkeit werden wir die Beiträge um 7,5 Prozent anheben". Allerdings werde die Anhebung nur Tarife mit Selbstbeteiligung betreffen.

Rechtsschutzversicherer sind noch zurückhaltend

Knapp 35 Prozent und damit 475.000 Kunden der Arag sind von der Beitragsanpassung betroffen. Ebenfalls um 7,5 Prozent will Roland Rechtsschutz seine Prämien anpassen. Hier müssen rund 20 Prozent der Kunden ab Oktober mit der Erhöhung des Beitrags rechnen.

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Während Arag und Roland Rechtsschutz die Katze nun aus dem Sack gelassen hat, halten sich viele Versicherer noch bedeckt. "Wir werden über eine Prämienerhöhung im Juli entscheiden", sagte Udo Steinhorst, Vorstandsvorsitzender der Deurag, auf Anfrage des Versicherungsmagazins. Derweil gibt es von den Versicherern Allianz, R+V, Huk-Coburg und D.A.S. noch keine Aussagen über eine etwaige Beitragserhöhung.

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