Nachhaltigkeit & unternehmerische Verantwortung werden als Sachverhalte oft zusammengenommen unter dem Begriff Corporate (Social) Responsibility oder auch Corporate Sustainabilty and Responsibility, kurz CR oder CSR. Gemeint ist, dass Unternehmen freiwillig Verantwortung auch für die Gesellschaft übernehmen. Ein Unternehmen denkt also nicht nur an die eigene Wirtschaftlichkeit, sondern integriert Konzepte zum Schutz der Umwelt, widmet sich der Beziehung zu den eigenen Mitarbeitern und beachtet die Interessen relevanter Gruppen (Stakeholder). Die Kernfrage lautet: Wie verdient ein Unternehmen sein Geld? Die Transparente Kommunikation, ein kontinuierlicher Dialog oder ein explizites Nachhaltigkeits-Managementsystem sowie fundierte CSR-Berichterstattung ist gearde bei den meisten Versicherern Fehlanzeige, zeigt die Studie von AMC und BetterRelations.

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CSR-Berichterstattung ab 2015 Pflicht

Das EU-Parlament hat beschlossen, dass ab 2015 eine CSR-Berichterstattungspflicht greift. Alle Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern müssen dann verpflichtend über ihr Engangement im Bereich Nachhaltigkeit und Auwirkungen ihrer Geschäftstätigkeit auf Umwelt, Mitarbeiter und soziale Belange berichten - oder ihre Nicht-Berichterstattung plausibel begründen. Damit werden auch Versicherer "gezwungen", sich mit den für sie relevanten Aspekten von Nachhaltigkeit und CSR zu befassen.

Bisher suchten die Studienverantwortlichen bei Versicherern vergebens nach einer umfassenden und transparenten CSR-Kommunikation. „Es muss deutlich gesagt werden, dass Versicherer weit weniger als Unternehmen anderer Branchen eine qualitativ wie quantitativ ausgeprägte Nachhaltigkeitsberichterstattung betreiben", so Studienleiterin Désirée Schubert (AMC). Riccardo Wagner von BetterRelations ergänzt dazu: „Versicherer sind derzeit kaum auf den wachsenden Druck der Kunden, Öffentlichkeit und Politik vorbereitet. Jetzt zeichnet sich endgültig ab, dass eine Form der Berichtspflicht kommen wird. Bestehende Organisationen und Verbände - darunter auch der GDV - sollten ihre unzureichende Unterstützung und Rahmenbedingungen für den branchenweiten Austausch überdenken.“

Sinnvolle CSR-Berichterstattung

Wenn Versicherer eine CSR-Berichterstattung neu starten oder sie verbessern wollen, stellt sich die Frage nach einer sinnvollen Berichterstattung. Die Einhaltung von Standards z.B. Global Reporting Initiative (GRI - G3 oder G4), ISO-Norm 26000 oder UN Global Compact, ist Minimalvoraussetzung. Wer mit Mehrwert für seine Stakeholder berichten möchte, der wird gefordert sein, seine relevanten CSR-Aspekte und Erfolge in den richtigen Kontext zu setzen.

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Die Experten von AMC und BetterRelations werden in ihren Studien daher zusätzlich die Aspekte Wesentlichkeit und Kontext der CSR-Berichtersatttung berücksichtigen. „Wir sehen die Verbesserung der Kontext-Informationen, vorrangig die Faktoren Materialität, also Wesentlichkeit, und der Blick in die Liefer/Dienstleistungskette als wichtige Voraussetzung für sinnvolle Nachhaltigkeitsberichte. Hier müssen Unternehmen derzeit noch echte Pionierarbeit leisten und auch wir arbeiten uns an das Thema heran. Hilfreich ist der Austausch mit anderen Experten und interessierten Unternehmensvertretern. Die aktive Teilnahme an der Veranstaltungsreihe zur Zukunft der Nachhaltigkeitsberichterstattung von BSD-Consulting, unterstützt von UN Global Compact und GIZ, gibt uns derzeit wertvolle Hinweise für unsere weiteren Analysen" erklärt Frau Schubert. Die Studie skann über AMC bezogen werden.

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