Die Krankenkassen reagieren auf das Vorhaben der Großen Koalition, künftig einkommensabhängige Zusatzbeiträge zu erheben. „Die gesetzlichen Krankenkassen erheben im Wettbewerb den kassenindividuellen Zusatzbeitrag zukünftig als prozentualen Satz vom beitragspflichtigen Einkommen“ heißt es im Koalitionsvertrag.

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Aktuell zahlen Arbeitgeber 7,3 Prozent des Beitragssatzes zur gesetzlichen Krankenversicherung. Der Arbeitgeber zahlt 8,2 Prozent. Die zusätzlichen 0,9 Prozent fallen ab 2015 weg und der Gesamtbeitragssatz wird somit von 15,5 Prozent auf 14,6 Prozent gesenkt. Doch steht es den Krankenkassen anschließend frei, einen einkommensabhängigen Zusatzbeitrag zu erheben. Die Entscheidung über die Höhe des Zusatzbeitrags kann jede Kasse für sich individuell fällen. Insbesondere Gesundheitsminister Hermann Gröhe hatte sich dafür eingesetzt, dass die GKV die Beitragsautonomie zurückerhält.

Zusatzbeiträge der Krankenkassen in 2015

Zum 31. März 2014 hatten einzelne Kassen gegenüber krankenkasseninfo.de bereits konkrete Angaben zum geplanten Zusatzbeitrag gemacht (vgl. Tabelle.)

Umfrageergebnisse zum Prozentualen Zusatzbeitrag ab 2015 nach dem Entwurfsbeschluss zum GKV-Finanzstruktur- und Qualitäts- Weiterentwicklungsgesetz (GKV-FQWG)

voraussichtlich genau
0,9 % Zusatzbeitrag
(Beitragssatz 15,5%)
voraussichtlich weniger als
0,9 % Zusatzbeitrag
(Beitragssatz 14,7-15,4%)
voraussichtlich ohne
Zusatzbeitrag
(Beitragssatz 14,6%)
BKK Herkules
BKK exklusiv
BKK Scheufelen
Energie-BKK
BKK firmus
BKK Schwarzwald-Baar-
Heuberg
mhplus BKK
Metzinger BKK
IKK Brandenburg
und Berlin
pronova BKK
BKK Gildemeister
Seidensticker
Siemag BKK
Shell BKK/Life
BKK VDN


BKK VerbundPlus


hkk

Knappschaft

Quelle: krankenkasseninfo.de, Stand 31.03.2014

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Die Erhebung zeigt, dass bisher 8 Kassen voraussichtlich weniger als 0,9 Prozent zusätzlich zum Beitrag erheben wollen, d.h. der Gesamtbeitragssatz liegt hier zwischen 14,7 und 15,4 Prozent. BKK Scheufelen, BKK Schwarzwald-Baar-Heuberg, IKK Brandenburg und Berlin und Siemag BKK wollen den Beitragssatz bei 14,6 Prozent belassen. Die Techniker Krankenkasse will nach Angaben von TK-Chef Jens Baas deutlich unter 1,2 Prozent liegen.

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