Rund 200 reiche Kunden sollen, so die Staatsanwaltschaft Bochum, seit 2006 Einkommenssteuer hinterzogen haben. Mittels sogenannter Lebensversicherungsmäntel von der Generali Tochter Generali Pan Europe Limited sollen Millionen an Steuergeldern am Fiskus vorbei gelaufen sein, berichtet das Handelsblatt.

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Verdächtigte versteckten Millionen in Lebensversicherungsmänteln

Lebensversicherungsmäntel sind ein beliebtes Mittel, um Schwarzgeld vorm Finanzamt zu verstecken. Im Rahmen einer Lebensversicherung legen gut betuchte Kunden Geld in Aktien, Fonds, Anleihen oder anderen Wertpapieren an. Dabei bestimmen die Kunden individuell wie und wo sie ihr Geld anlegen und haben nur eine geringere Steuerlast. Neben der Steuerersparnis motiviert vor allem die Anonymität zu derartigen Lebensversicherungsmodellen.

Wie Beteiligte berichten, wurde das Mindestanlagevolumen von 500.000 Euro häufig überschritten. Auslöser für die Ermittlungen seien Unregelmäßigkeiten bei einer Steuererklärung im September 2013 in Nordrhein-Westfalen gewesen.

Commerzbank hilft bei Ermittlungen

Die Commerzbank steht nun im Fokus der Öffentlichkeit, da sie als Konzernpartner der Generali Pan Europe agiert. Laut Staatsanwaltschaft richten sich die Ermittlungen aktuell nicht gegen die Commerzbank. Das Bankhaus fungiere derzeit als Zeuge und nicht als Verdächtigter.

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Vielmehr wird gegen einzelne Mitarbeiter eines anderen Finanzdienstleisters ermittelt: „Im Rahmen einer Untersuchung gegen Einzelpersonen im Zusammenhang mit mutmaßlicher Beihilfe zur Steuerhinterziehung sind heute Geschäftsräume der Commerzbank untersucht worden“, bestätigte ein Commerzbank-Sprecher und sicherte eine vollumfängliche Kooperation mit den Ermittlungsbehörden zu.

Handelsblatt

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